Montag, 27. Oktober 2014

Tannhäuser, 26. Oktober 2014, Staatsoper

Der Tannhäuser hat gestern von den Männerstimmen gelebt. Besonders hervorzuheben ist Christian Gerhaher, der im Sängerkrieg und vor allem mit dem "Abendstern" betören konnte. Ein großartiger lyrischer Sänger! (Wahrscheinlich das schönste, was ich heuer in der Oper gehört habe). Daneben ein wahrlich ausgezeichneter Einspringer, Stephen Gould, ein richtiger Heldentenor, der aber in der Romerzählung auch wunderbar lyrische Momente hatte. Dazu die sehr gute Riege von Minnesängern angeführt von Norbert Ernst. Es ist schön, dass die Staatsoper erste Kräfte auch für kleinere Rollen einsetzt.
Kwangchul Youn bietet einen profunden Bass als Hermann.
Die beste der Damen war Annika Gerhards  als Hirte. Sehr schöner Sopran. Dagegen war Camilla Nylund nicht wirklich rund anzuhören, manchmal ein wenig viel Vibrato, dann wieder klang die Stimme ein bisserl dünn. Im ganzen aber eine erfreuliche Leistung. Hingegen war Iréne Theorin eine glatte Fehlbesetzung, soviel Vibrato bzw. Tremolo habe ich schon lang nicht mehr gehört! Sie sollte mal Pause machen! (Warum darf ein Direktor solche Leute nach der ersten Vorstellung nicht einfach absagen???). Man hörte, dass sie mal Stimme hatte.
Peter Schneider machte aus dem Abend einen wirklich ausgezeichneten, er animierte das Orchester, besonders das Blech spielte so schön, hielt die Spannung und den großen Bogen, deckte nie die Sänger zu und vergaß auch nicht auf die Details. Erfreulich, dass er heuer viel in Wien sein wird.
Die Chöre waren ausgezeichnet, auffallend singt der Chor heuer viel besser als noch vor einem Jahr!


Die Inszenierung gefiel mir viel besser als das letzte Mal, eigentlich recht stimmig.


In Summe ein sehr schöner Abend, vor allem der dritte Akt! Schneider, Gerhaher und Gould sei Dank

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