Freitag, 21. November 2014

Rosenkavalier, 20.November 2014, Staatsoper

Rosenkavalier einmal anders. Kyrill Petrenko überrascht mit extremen Themen, da ist das Vorspiel rasend schnell (eine wilde Liebesnacht), manchmal sehr langsam (Marie-Theres!). Die Sänger kommen nicht immer mit. Aber das ist vielleicht der ersten Aufführung der Serie geschuldet. Wie viele Proben? Dadurch ist der Eindruck ein wenig ein aufundab!
Im Prinzip lauter Topleute, das Debüt von Alice Coote ist sehr gelungen. Die Stimme hat ein dunkles Timbre, welches wunderbar mit den hellen Stimmen von Isokoski und Chen Reiss kontrastiert. Sie brauchte im ersten Akt ein bisserl. Bei der Überreichung der Rose verhaute sie die erste Phrase. Im dritten Akt dann ein tadellose Leistung, als Marianderl besonders.
Soile Isokoski passt die Marschallin noch besser als die Ariadne. Der Schluß vom 1. Akt (Monolog und Duett) waren ganz große Klasse, vor allem das Duett hat mich tief berührt.
Chen Reiss hat einen sehr hellen und klaren Sopran, der wirklich zu dieser Rolle passt. Darstellerisch ist noch Luft nach oben.
Peter Rose überzeugte sängerisch und vor allem darstellerisch. Herrlich wie er, nicht ganz so derb wie gewohnt, die Szene beherrscht. Seine Höhe ist besonders schön, in der Tiefe hat er nicht viel Kraft, aber die Töne kommen schön.
Clemens Unterreiner gefällt mir immer besser als Faninal. Er ist wirklich in diese Rolle hineingewachsen.
Benjamin Bruns als Sänger hat mir gar nicht gefallen, die Höhe hat doch sehr gescheppert. Renate Wagner vom Online-Merker meint hingegen "Das glückliche Rollendebut des Abends war Benjamin Bruns in der Rolle des Sängers".
Der Rest des Ensembles agierte bewährt auf hohem Niveau. Köstlich natürlich Alfred Sramek als Notar und Polizeikommissär, Luxus Herwig Pecoraro als Wirt. Die Leitmeritzerin und Annina fallen aus diesem Lob heraus, sie waren leider ein Ärgernis.

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