Dienstag, 29. September 2015

Wiener Philharmoniker, Eschenbach, Kulman, 28. September 2015, Konzerthaus

Der Höhepunkt des gestrigen Benefizkonzerts der Wiener Philharmoniker unter Eschenbach waren sicher die Wesendonck-Lieder mit Elisabeth Kulman. Sie wird wirklich immer besser, herrliche Diktion, eine klare Stimme und ein wunderbarer Ausdruck.


Davor die g-Moll KV 550 von Mozart. Warum Eschenbach immer Mozart dirigieren muss, das kann es ja nicht sein, die Philharmoniker sind wirklich ein tolles Orchester, aber es passt immer ein bisserl nicht. Die Satzanfänge immer verpatzt, zwar nur Sekunden, aber es hat mich gestört. Es klang leider eher wie Einheitsbrei. Dasselbe Bild auch bei der Jupitersymphonie nach der Pause. Eigentlich schön, aber leider nicht wirklich schön.
Ein bisserl wieder: Je fuchtelnd desto schlechter!

Montag, 28. September 2015

Barbier von Sevilla, 25. September 2015, Oper Lemberg

Auf unserer Reise in die Ukraine gingen wir auch in die Oper in Lemberg. Die Eintrittspreise sensationell, 4. Reihe Parterre um 8 Euro!!
Eine sehr unterhaltsame und lustige Inszenierung, natürlich sehr konventionell. Wir haben viel gelacht.
Die Dirigentin hat recht animiert dirigiert, die Sänger waren teilweise recht schlecht, vor allem Rosina und der Graf, dagegen die anderen recht ansprechend, vor allem der Barbier.


Das Opernhaus ist wirklich wunderschön (hergerichtet), ein klassischer Fellner&Helmer-Bau.

Donnerstag, 17. September 2015

Hans Heiling, 16. September 2015, Theater an der Wien

Weil es uns so gut gefallen hat, sind wir nochmals gegangen. Und das hat sich wirklich ausgezahlt. Die Sänger waren lockerer und vor allem Anna (Katerina Tretyakova) sang in der Höhe nicht mehr scharf. Auch ihr Geliebter Konrad (Peter Sonn) hat gewonnen. Der Rest mindestens ebenso gut.
Ein großer Abend. Schade, dass wir diese Oper sicher jahrelang nicht mehr hören werden.

Dienstag, 15. September 2015

Koloman, 14. September 2015, WerkzeugH



Wir gingen ins Kaffeehaus und bekamen ein "Stubenspiel" vorgesetzt.
Topaktuell mit der Flüchtlingsproblematik. Die typischen Klischees über Ablehnung von Ausländern, herrlich dargebracht von Lisa Semrad, daneben noch ein schmieriger Priester. Es war zwar lustig, aber eigentlich blieb dir das Lachen im Hals stecken.


Ein sehr gelungener Abend!


Ausgezeichnet geschrieben!




KOLOMAN
Der Ausländer, den wir ermordet haben, der uns dann aber doch beschützt.

Ein Stubenspiel in zwei Teilen

Von Clara Gallistl
Nach einem Konzept von Günther Friesinger und Frank A. Schneider
Eine Produktion von paraflows

KOLOMAN - Manuel Leeb
NOTHBURGA - Lisa Semrad
ISOLDE - Mathelia König...
BURGVOGTIN - Lisa Furtner
PRIESTER - Harald List

Regie: Clara Gallistl
Musik: Stefan Opeker
Video: David Rabeder (The Raven Films)
Video unter dankenswerter Mitwirkung von Roland Gratzer, Hannes Duscher, Christian Mrazek und Katharina Aigner.

Montag, 14. September 2015

Hans Heiling, 13. September 2015, Theater an der Wien

Diese Oper ist ein wirkliche Entdeckung. Dank an Roland Geyer, dass er dies aufführt. Ich glaube, dass das Theater an der Wien der richtige Ort für solche Opern ist. Die Weiterentwicklung der deutschen Spieloper ist evident. Es ist auch erstaunlich, wer aller abgeschrieben hat. Wagner ganz sicher, auch Dvorak (Neue Welt) kommen vor. Am besten gelungen sind die düsteren Szenen am Beginn und im Wald.
Die Inszenierung ist großartig, die Transformation in ein "Inzest-Drama" zwischen Mutter und Sohn ist wirklich schlüssig, der Tod von Hans Heiling eigentlich logisch, denn ein König kann keine solche Niederlage erleiden ohne alles zu verlieren.
Die Besetzung ist hochkarätig, als erstes ist Angela Denoke zu nennen, eine sehr starke Frau und erotisch (ihr Alter sieht man ihr wirklich nicht an). Die Stimme grandios und beeindruckend, daneben Michael Nagy ein wunderbarer Hans Heiling. Er bringt alles mit, Ausstrahlung und Stimme. Stephanie Houtzeel ist eine sehr schön singende Mutter, die die verschiedenen Stimmungen (erst geldgierig, dann besorgt und schließlich stolze Mutter) sehr schön herüberbringt. Ihre Tochter Anna (Katerina Tretyakova) singt eigentlich schön, hat aber eine sehr unangenehme Schärfe in der Höhe. Ihr Geliebter Konrad (Peter Sonn) singt schön, technisch sind aber leider noch einige Schwächen zu bemerken.
Höchstes Lob gebührt dem Dirigenten Constantin Trinks, er ermöglicht einen spannende und animierten Abend sowie dem Arnold-Schönberg Chor.


Am besten gelungen sind die düsteren Szenen am Beginn und im Wald. Da komponiert Marschner weit über seine Zeit hinaus, hingegen ist das Maibaumaufstellen noch sehr in der deutschen Spieloper verhaftet.




Schauspieler
Rolle
Musikalische Leitung
Constantin Trinks
Inszenierung
Roland Geyer
Bühnenbild
Herbert Murauer
Kostüme
Sibylle Gädeke
Choreographie
Ramses Sigl
Licht
Reinhard Traub
Dramaturgie
Elisabeth Geyer
Die Königin
Angela Denoke
Hans Heiling
Michael Nagy
Anna, seine Braut
Katerina Tretyakova
Gertrude, ihre Mutter
Stephanie Houtzeel
Konrad
Peter Sonn
Stephan
Christoph Seidl
Niklas
Patrick Maria Kühn
Orchester
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Chor
Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)




Traviata, 12. September 2015, Staatsoper

Dieser Abend hat uns sehr gut gefallen. Dazu hat vor allem der Dirigent Michael Schönwandt beigetragen, der das geschehen im Griff hatte und wirklich Verdi dirigierte. Irina Lungu sang und spielte ausgezeichnet, ihr Alfred Pavol Breslik hatte einen sehr schönen italienischen Tenor, Carlos Alvarez schonte sich ein bisserl. Das Duett Violetta - Vater Germont war der Höhepunkt des Abends, unglaublich berührend
Der Rest der Mannschaft sehr gut.
Insgesamt ein wirklich schöner Abend.








  • Michael Schönwandt | Dirigent
  • Irina Lungu | Violetta Valéry
  • Pavol Breslik | Alfred Germont
  • Carlos Álvarez | George Germont
  • Zoryana Kushpler | Flora Bervoix
  • Aura Twarowska | Annina
  • Jason Bridges | Gaston
  • Clemens Unterreiner | Baron Douphol
  • Il Hong | Marquis von Obigny
  • Dan Paul Dumitrescu | Doktor Grenvil



  • Mittwoch, 9. September 2015

    Der fliegende Holländer, 8. September 2015, Staatsoper

    Gestern war ein wirklich intensiver Abend.
    Ein guter Dirigent ist unbedingt notwendig und Peter Schneider ist so einer. Die Ouvertüre war wunderbar gespielt, die Hörner makellos und alles so transparent und luzide, dabei mit großer Leidenschaft, insgesamt hat er langsam spielen lassen, hat aber wunderbar gepasst. Schneider spielt zwar laut, aber deckt die Sänger nie zu, eben alte Schule!
    Viel besser wie letztes Jahr:


    Erstaunlich wie all Sänger textdeutlich gesungen haben, besonders Hans-Peter König! Es war nie notwendig auf den Text zu schauen.


    Hans-Peter König | Daland
    Herrliche Stimme von ganz Tief bis in die Höhe


    Ricarda Merbeth | Senta
    Großartig, fast kein Vibrato, noch besser als letztes Jahr


    Herbert Lippert | Erik
    Der einzige kleine Schwachpunkt, obwohl er mir in dieser Rolle besser gefallen hat als in seinen letzten Auftritten. Energisch und sicher kein Schwärmer


    Michael Volle | Der Holländer
    Großartig von Anfang bis Ende, Herrliche Stimme, bestimmtes dämonisches Auftreten,


    Carole Wilson | Mary
    Sehr schön gesungen

    Thomas Ebenstein | Steuermann
    Wird immer besser, ein Vergnügen, sollte bald größere Rollen singen





    Montag, 7. September 2015

    Rigoletto, 4. September 2015, Staatsoper

    Endlich Saisonbeginn und gleich ein schöner Abend.
    Die absolut beste war Aleksandra Kurzak als Gilda, besonders ihre Piani könnten wirklich betören. Die Arie "Caro Nome" nebst dem ersten Duett mit Rigoletto waren der Höhepunkt des Abends.Ihre Wandlung zum Schluß zur entschlossenen Opferbereite war beachtlich. Dazu ein echt italienisch singender Tenor Celso Albelo mit ordentlichen Schmelz, leider nicht die grosse Persönlichkeit und ein sehr schöner singender Rigoletto, aber nicht der Charakterdarsteller, den diese Inszenierung eigentlich verlangt.
    Sparafucile Michele Pertusi leider kein ordentlicher Bass, eher Bassbariton, Elena Maximova als Maddalena sehr ordentlich. Das Quartett im 3. Akt war diesmal wirklich ein Highlight.
    Leider ein schwacher Monterone (Moisiuc), die snstigen kleinen Rollen sehr schön besetzt.
    Der Dirigent Evelyno Pido leider öfters wie ein Militärkapellmeister, dazwischen aber auch sehr feinfühlig, elend die Beleitung des "Donna e mobile".